24 Stunden im tiefen Winter
Zu Besuch im Hotel Grimsel Hospiz
Im Herbst bin ich über den Grimselpass gefahren und habe beim Hospiz eine Pause gemacht und diese wunderschöne Granitlandschaft bestaunt. Da muss ich nächsten Sommer mal übernachten und fotografieren, dachte ich mir. Beim Organisieren meines Aufenthaltes habe ich dann entdeckt, dass man da auch im Winter hinfahren kann. Das muss ich sehen! So habe ich für Februar und März 2018 je eine Uebernachtung gebucht. Und ich hatte schon bei der ersten Uebernachtung Fotografen-Wetter-Glück!
Die Anreise
Treffpunkt KWO Innertkirchen. Gespanntes Warten auf das Postauto, das uns nun zur Luftseilbahn Handeck hoch bringt. 1.5 Stunden soll es gehen, bis wir oben sind. Alleine diese Anreise ist es wert, eine Uebernachtung im Hotel Grimsel Hospiz zu buchen. Und es beginnt bereits im Postauto. Der kundige und äusserst freundliche Postautofahrer erklärte uns auf sympathische Art die Berge der Grimselwelt, die wir bis zur Handeck hinter uns liessen.
Mal abgesehen vom unglaublichen Wetterglück: Die Fahrt mit der Luftseilbahn Handeck zur Gerstenegg ist tolles Erlebnis. Wir schweben über unberührte Landschaften. Die Grimselstrasse ist teilweise kaum erkennbar, so viel Schnee hat es hier oben.
Auch die Gelmerbahnstrecke ist völlig zugeschneit. So wirkt sie ganz unscheinbar. Das Bild dazu habe ich in der Bildstrecke unten abgelegt.
Von der Gerstenegg geht es direkt in den Verbindungs-stollen zu Grimsel 1 und 2. Da wartet auch schon ein Kleinbus auf uns, der uns den 3km langen Stollen zur nächsten Seilbahn fährt. Nach 2km biegen wir links ab in einen kleineren Verbindungsstollen, da ists schon ziemlich eng für unseren Bus.
Am Boden sieht man noch das Schienentrasse, das damals für den Bau gebraucht wurde. Heute ist dieses jedoch still gelegt.
Ein paar Schritte führen uns zur nächsten kleinen Seilbahn. Sie führt uns direkt unter das Grimsel Hospiz. Oben sieht man schon die mächtige Staumauer des Grimselsees.
Nun bin ich gespannt, wie viel Schnee es wirklich hat... 2.5 Meter soll es haben, so viel Schnee wie die letzten fünf Jahre nicht mehr. Irgendwie kann ich mir das fast nicht vorstellen.
Das Grimsel Hospiz
Es ist wahrlich eine Oase, das Grimsel Hospiz im Winter. Viel kann man nicht tun. Einfach die Seele baumeln lassen, das Nichts-Tun geniessen, fein essen und trinken, die Aussicht geniessen, den Hotpot draussen ausprobieren, den kleinen Rundweg von etwa 20 Minuten (je nach Schneemassen) gehen oder fotografieren. Hier könnte ich auch mal 3-4 Nächte übernachten und beispielsweise mein Buch zu Ende schreiben.
Tagsüber
Einfach diese Schneemassen geniessen, das dachte ich mir. Und gegen 16 Uhr machte ich mich bereit für einen schönen Sonnenuntergang. Die Kälte habe ich dann doch etwas unterschätzt. Vor allem wenn man so rum steht. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Nachts
Das Abendessen in gemütlicher Atmosphäre geniessen, das kann man hier oben. Draussen ist es eiskalt (-12 Grad) und drinnen bedient einen das sehr freundliche Personal und liest die Wünsche ab den Lippen. Aber jetzt nochmal nach draussen? Aber sicher! Leider hat der Südföhn die Bewölkung über den Pass gedrückt, so dass der Sternenhimmel verdeckt ist. Aber schön ist es dennoch. Und mit diesen romantischen Bildern in der Kamera packte ich das Stativ zusammen und machte mich wieder auf den Weg an die Wärme.
...und nun freue ich mich schon sehr auf das März-Wochenende. Es wird wohl weniger Schnee haben, aber dafür wird der Himmel mir seine Sternenpracht zeigen.
..danke Grimsel Hospiz Crew, bis im März 2018!
Bildstrecke
Interessiert an meinen Bildern? Dann nimm doch mit mir Kontakt auf! Ich freue mich!